somatic-experiencing traumahealing
Einbeziehen von vorhandenen und aktivieren von neuen Ressourcen.
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Wahrnehmen und verstehen, was innerlich geschieht und lernen, sich im Alltag zu regulieren.
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In kleinen Schritten eingefrorene Überlebensenergie lösen und integrieren.
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Zum Körper und dessen natürlichen Rhythmen zurückkehren und ihm wieder vertrauen.
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Sicherheit, verbindende Grenzen und innere Freiheit aufbauen
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Mehr Verbindung zu sich und den Mitmenschen erleben
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Natürliche Lebensrhythmen zurückgewinnen
Somatic Experiencing (SE)® ist eine sanfte und körperorientierte Methode zur Lösung von traumatischem Stress, welche vom Psychologen und Biologen Dr. Peter A. Levine, USA, über Jahrzehnte erarbeitet und mit Erfolg erprobt wurde und von ihm und seinem Team weltweit gelehrt wird.
Was ist ein Trauma?
Aus SE-Sicht wird ein Ereignis zum Trauma, wenn es unsere Schutzhülle verletzt und uns mit einem Gefühl der Überwältigung und Hilflosigkeit zurücklässt.
Es ist die Antwort des Organismus auf einzelne oder anhaltende überwältigende Ereignisse (zu schnell, zu heftig, zu viel), bei denen es aufgrund der Situation unmöglich oder gefährlich war, Schutz-, Flucht- oder Angriffsreflexe zuzulassen und zu Ende zu bringen. Dies führt reflektorisch zu einem Totstellreflex, dessen hoher Energielevel in der Folge nicht oder nicht vollständig entladen werden konnte.
Die Antwort des Organismus in Form von ganz unterschiedlichen und zum Teil beängstigenden Beschwerdebildern kann sich erst Monate oder Jahre nach dem oder den Ereignissen zu manifestieren beginnen und durch ein unscheinbares Ereignis ausgelöst werden. Die Beschwerden gehen auf die hohe, aber nicht entladene Überlebensenergie im Nervensystem zurück. Diese signalisiert dem Organismus fälschlicherweise, dass die Gefahr immer noch andauert.
• | Überaktivität, Ruhelosigkeit |
• | Übererregbarkeit, Schreckhaftigkeit |
• | Angst und ein Gefühl der Hilflosigkeit, Panik |
• | Überempfindlichkeit, Schlaflosigkeit, Erschöpfung |
• | Unfähigkeit zu lieben und Bindungen mit anderen Menschen einzugehen |
• | Scham und mangelndes Selbstwertgefühl |
• | Schwindel, Übelkeit, starkes Schwitzen |
• | Flacher, oberflächlicher Atem, Enge auf der Brust, Hyperventilieren |
• | Chronische (wandernde) Schmerzen, Migräne, und vieles mehr |
Weitere Symptome:
• | Vegetative Herzbeschwerden |
• | Geschwächtes Immunsystem, häufige Infekte |
• | Verdauungsstörungen, Darmerkrankungen |
• | Flashbacks: zurückkehrende frühere Gefühlszustände/Erinnerungen/Bilder |
• | Häufige Albträume |
• | Empfindung von Erstarrung und Blockierung |
• | Fremdheitsgefühle, fehlender Kontakt zum gegenwärtigen Geschehen (Flucht in Tagträume/Weggehen) |
• | Gewisse Körperbereiche nicht spüren |
• | Zeitweise verschwommenes Sehen, sich wie im Nebel fühlen |
• | Gefühl von Hilflosigkeit und Machtlosigkeit, Unsicherheit |
• | Antriebslosigkeit und Depression |
• | Schwierigkeiten in nahen Beziehungen, starre oder keine Grenzen haben |
• | Übermässiges Misstrauen |
• | Reizbarkeit, Jähzorn |
• | (Abrupte) Gefühlsschwankungen |
• | scheinbar grundlose Trauer |
• | Gefährliches oder vermeidendes Verhalten |
Ereignisse, die zu einer posttraumatischen Belastung führen können:
• | ganz frühe Traumatisierung, mit einhergehender sog. “globaler hoher und intensiver Aktivierung”, wie Vorgeburts- und Geburtsstress, sowie traumatische Erfahrungen im Baby- oder Kleinkindesalter. |
• | Operationen, Narkosen, schwere Erkrankungen, Diagnoseschock. Medizinische Untersuchungen können ein zurückliegendes Trauma reaktivieren ohne selber traumatisierend gewesen zu sein. |
• | Sturz- und Aufprallereignisse (z.B. Verkehrs/Spiel/Sportunfälle). |
• | Übergriffe, verbale, körperliche Gewalt, Bedrohung, Krieg und Flucht, Naturkatastrophen. |
• | Verlusterlebnisse (z.B. eines nahen Verwandten). |
• | Zeuge eines traumatischen Ereignisses sein (als Familienangehöriger, Helfer in versch. Berufen). |
Traumaheilung nach Dr. Peter A. Levine
Eine SE-Sitzung wird durch die Grundhaltung geprägt, dass Trauma keine Krankheit oder Störung ist, sondern eine angemessene Antwort auf eine als bedrohlich erfahrene Situation, die im Laufe der Zeit zu einer fixierten Form erstarrt ist.
Der Aufbau einer sicheren Beziehung sowie das Stärken und Pflegen von Ressourcen und die Selbstwahrnehmung der Klient*innen bilden die Basis für den gemeinsamen Prozess.
Mit gezielten, spezifischen Interventionen wird die im Körper gestaute Aktivierungsenergie gelöst und in kleinen Schritten abgebaut. Das Nervensystem, der ganze Organismus, werden eingeladen, zu den natürlichen Rhythmen zurück zu kehren.
Dabei wird die Aufmerksamkeit auf gerade vorhandene Körperwahrnehmungen, innere Bilder, Emotionen und Glaubenssätze gelenkt, um sie wieder miteinander zu verbinden. Das gemeinsame Erkunden, Wiederbeleben und zu Ende führen von körperlichen Überlebens- und Abwehrreaktionen ermöglicht einen behutsamen Weg heraus aus Erstarrung, Übererregung, körperlicher Erschöpfung und Beeinträchtigung zurück zu mehr Stabilität, Präsenz, Lebensfreude, Vitalität und Verbundenheit mit sich und der Umwelt und zum ursprünglichen Potential. Der Körper macht dabei die Erfahrung, dass die Gefahr vorüber und die Situation überstanden ist.
Auch nach Jahren, sogar Jahrzehnten, kann man mit SE traumatische Erlebnisse verarbeiten und integrieren.
Die Therapie findet v.a. sitzend statt. Inputs der Therapeutin, innere Erfahrungen und der Austausch darüber wechseln sich ab. Körper- und Augenarbeit sowie Behandlungssequenzen auf der Liege sind Teil der Therapie und werden je nach Bedarf angewandt.
Um eine Retraumatisierung zu vermeiden, werden die Klienten nicht dazu aufgefordert, ein traumatisches Erlebnis in allen Details zu erzählen. Elemente oder Spuren davon werden nach und nach dazu benutzt, um den Prozess in Gang zu halten. Traumatische Erfahrungen, die nicht erinnert werden, können sich über das Körpergedächtnis melden und bearbeitet werden.
Die Behandlung dauert je nach Ausprägung und vorhandenen Ressourcen unterschiedlich lange.
"Ein Trauma ist im Nervensystem gebunden. Es ist somit eine biologische, unvollständige Antwort des Körpers auf eine als lebensbedrohlich erfahrene Situation. Das Nervensystem hat dadurch seine volle Flexibilität verloren. Wir müssen ihm deshalb helfen, wieder zu seiner ganzen Spannbreite und Kraft zurück zu finden."
Dr. Peter A. Levine
Webseiten
Somatic Experiencing Schweiz
webseite ch